Brüssel ist Europas Lobby-Hauptstadt. 35.000 Lobbyisten versuchen EU-Gesetze zu beeinflussen. Doch nicht alle halten sich an die Regeln. Kommissare wechseln in die Wirtschaft. Abgeordnete arbeiten nebenher als Lobbyisten. Wir müssen mehr Transparenz darüber schaffen, wann wer und wo an Europäischen Gesetz schreibt. Und wir müssen sicherstellen, dass die bestehenden Regeln eingehalten werden – mit einem unabhängigen Kontrollgremium.

Der Korruptionsskandal um die Europaabgeordnete Eva Kaili hat die Schwachstellen für illegitime Einflussnahme in den EU-Institutionen schmerzhaft offenbart. Starke und sinnvolle Regeln, die den Einfluss von Dritten auf die EU-Politik sichtbar machen und Interessenkonflikte vermeiden sollen, wurden nicht durchgesetzt.

Im Europaparlament müssen Abgeordnete angeben, mit welchen Lobbyisten sie sich getroffen haben, wenn sie ein Gesetz verhandeln. Auch Kommissare und ihre engsten Mitarbeiter*innen sind zum Veröffentlichen ihrer Lobbytreffen verpflichtet. Sie dürfen außerdem nur registrierte Lobbyisten treffen. Das Problem: Überprüft wurde das kaum. Die zentrale Konsequenz aus dem Korruptionsskandal muss sein, dass Verstöße gegen den Verhaltenskodex nicht mehr ungestraft bleiben dürfen!

 

Die Regeln für Lobbyisten sind in der EU deutlich strenger als in Deutschland
35.000
Lobbyisten sind in Brüssel registriert
3
Kommissarsanwärter wurden aufgrund von Interessenkonflikten vom Europaparlament abgelehnt
0/25
Abgeordnete die aufgrund ihrer Verstöße gegen den Verhaltenskodex, bisher sanktioniert wurden

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